Zweifelhafte Freiheit

-- ,,Wir hätten noch nicht fahren sollen!''

Eigentlich hatte Cutu bereits alls Hoffnung aufgegeben, dass er auf seinem eigenen Schiff sein konnte, aber diese Stimme war unverkennbar. Mamarche! Ebenso wie die Stimme des Antwortenden.

-- ,,Was hätten wir tun sollen?'', hörte er Vulca genervt antworten.

-- ,,Wir hätten noch ein paar Stunden warten können!'', sagte Mamarche. ,,Jetzt ist niemand da, der ihm helfen kann!''

-- ,,Neri hat versprochen ...'', sagte Vulca.

Aber Mamarche ließ ihn nicht ausreden und schrie voller Verachtung den Namen Neri aus. und sagte dann, dass bei Neri noch nicht einmal seine eigene Mutter sicher sei.

-- ,,Die ist tot!''

-- ,,Wie starb sie?''

-- ,,Sie wurde vergiftet.''

-- ,,Und man hat sicherlich nie herausgefunden, wer es gewesen ist?''

-- ,,Doch hat man! ...Jedenfalls nicht Neri!''

Sie könnten doch jetzt nicht einfach so heimfahren, als ob nichts passiert sei, während Cutu sich in großer Gefahr befände.

-- ,,Also nochmals: Cutu wurde von diesem verdammten Karthager ...'', begann Vulca.

-- ,,Abdanitu stammt von Ichnoussa und nicht von Karthago!'', korrigierte ihn Mamarche.

-- ,,Egal, die von Ischnoussa sind eh noch verschlagener!'', sagte Vulca, während er gehässig lachte. ,,Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder wird Cutu noch von Neris Leuten gefunden, dann wird Neri ihn mit dem nächsten Schiff zurückschicken. Das hat er mir versprochen! Oder wir werden bald von einer Lösegeldforderung hören. Dann kaufen wir ihn einfach wieder frei!''

-- ,,Und woher weiß Neri, dass Abdanitu ...''

-- ,,Ich denke, dieses Gespräch führt zu nichts!'', sagte Vulca.

-- ,,Was, wenn Abdanitu ihn nur vor Neris Häscher retten wollte? Weil sie ihm auf den Fersen waren und ihn umbringen sollten?'', sagte Mamarche.

© Bernd Klein